Vortrag über „Die deutsch-französischen Beziehungen von Karl dem Großen  bis zum  Aachener Vertrag“ anlässlich des deutsch-französischen Tages am 22. Januar.

Die Initiative München Bordeaux hat in diesem Jahr den „Deutsch-Französischen: Tag“, den 22. Januar, den Jahrestag der Unterzeichnung des Elysee-Vertrags festlich mit einer Video-Konferenz für ihre Mitglieder und Freunde begangen. Zwei Vorstandsmitglieder, Franz Weindauer und Klaus-J. Meyer, sprachen über „Die Deutsch-Französischen Beziehungen von Karl dem Großen bis zum Vertrag von Aachen“.

Dabei zeigte sich, dass die Territorien, die heute Frankreich und Deutschland umfassen, in der hier behandelten Frühzeit noch Teile eines Reiches waren, die sich erst um die erste Jahrtausendwende auch sprachlich auseinander
entwickelten. Sie blieben aber ohne gegenseitige Rivalität Teil der europäisch-abendländischen wie lateinischen Kultur und das bis zum Ende des Mittelalters. Das Gespräch zeigte, dass sich Frankreich in dieser Zeit schon zu einem zentral ausgerichteten Nationalstaat entwickelte, während in Deutschland die einzelnen Fürsten die staatliche Autorität darstellten und das Reich nur einen mehr oder weniger ideellen Überbau bildete. Das führte dazu, dass sich Frankreich in den folgenden Jahrhunderten auf Kosten des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation nach Osten ausdehnen konnte und zeitweilig in Deutschland auch als Geistesmacht großen Einfluss erreichte. Die beiden Gesprächspartner zeigten auf, dass in der Folge der Französischen Revolution und der Napoleonischen Kriege im 19. Jahrhundert, besonders nach dem Krieg von 1870/71, nationalistisches Denken und mit ihm auch feindliche Gefühle gegenüber den Nachbarn immer stärker wurden. Sie konnten darlegen, wie nach den Katastrophen der beiden Weltkriege beide Länder zusammenfanden und entscheidend zur Europäischen Einigung beigetragen haben und weiterhin beitragen.

Die Mitglieder und Freunde der Initiative München Bordeaux, zu denen sich auch einige Mitglieder des Partnervereins in Bordeaux zugeschaltet hatten, folgten dem Gespräch mit großem Interesse, einige stellten ergänzende Fragen, und recht viele äußerten anschließend ihre Zufriedenheit und ihren Dank.

Ein Beitrag von Klaus Meyer und Dr. Franz Weindauer